Migräne und Spannungskopfschmerz

Kopfschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden überhaupt; fast jede Person leidet in ihrem Leben gelegentlich darunter. Es gibt ca. 200 verschiedene Formen von Kopfschmerzen, darum sind auch die beschriebenen Schmerzen sehr unterschiedlich. Die zwei häufigsten Formen von Kopfschmerz sind Migräne und Spannungskopfschmerz.

Eine Migräne tritt anfallsartig auf und ist begleitet von sehr starken Kopfschmerzen (meistens einseitig). Eine Attacke dauert von wenigen Stunden bis mehreren Tagen. Ihre Ursachen sind noch nicht hinreichend geklärt; Migräne wird jedoch häufig in Zusammenhang gebracht mit neurobiologischen Funktionsstörungen (übermäßige Erweiterung der Blutgefäße im Gehirn, Überaktivität von Zellen in der Hirnrinde, Über-Reizung des Trigeminus-Hirnnervs, physiologische Entzündungsprozesse etc.).

 

So eindeutig wie sich die klassischen Symptome auch beschreiben lassen, so unterschiedlich sind sie interindividuell: Manche Personen leiden unter starken Sehstörungen (Migräne-Aura) oder halluzinatorischen Zuständen während eines Anfalls; auch plötzliche Stimmungsänderungen, Übelkeit und Erbrechen sind häufige Begleiter. Überempfindlichkeit und Intoleranz gegenüber Geräuschen, übersteigerte Geruchsempfindung oder veränderter Geschmackssinn sind auch oft Teil einer Migräne.  

Im Regelfall sind Personen, die einen akuten Migräne-Anfall durchleiden, zeitweise nicht arbeitsfähig. Körperliche Bewegung ist in diesem Zustand kaum möglich, da Migräne häufig begleitet wird von einem ausgeprägten Schwächegefühl bzw. Schwindel. 

 

Spannungskopfschmerz wird hingegen als dumpf-drückender bis ziehender Schmerz empfunden, der meist den ganzen Kopfbereich betrifft. Diese Form von Kopfschmerz beginnt häufig schleichend und steigert sich über einen Zeitraum von ca. 30 Minuten. Bei vielen Betroffenen von Spannungs-Kopfschmerz fällt eine erhöhte Muskelspannung im Nacken-, Kopf- und Schulterbereich auf. 

Die Intensität der Spannungskopfschmerzen ist meistens leicht bis mittelschwer; ein normaler Tagesablauf ist zwar möglich, wird aber mit dem Kopfschmerz als sehr unangenehm bzw. belastend empfunden.


Migräne & Spannungskopfschmerz: was hilft !

Bei Migräne-Kopfschmerzen, setzen wir im Biofeedback in erster Linie das Vasokonstriktionstraining ein - die Betroffenen lernen, wie sie zu Beginn eines potentiellen Anfalls bewusst die Schläfenarterie verengen können. Augenmerk legen wir auch auf die allgemeine Entspannungsfähigkeit der Person, denn diese kommt bei Migräne-PatientInnen im Alltagsleben oft zu kurz.

 

Beim Spannungskopfschmerz setzt ein Biofeedback-Training primär bei der Muskelspannung und dessen bewusster Reduzierung an (EMG-Biofeedback). Ein Diskriminationstraining der betroffenen Muskulatur ist nur ein Behandlungsbeispiel.

 

Eine Neurofeedback-Behandlung kann dem Gehirn helfen, leichter zwischen aktivierenden und entspannenden Zuständen zu wechseln. Dadurch bekommt das Gehirn die Möglichkeit zu lernen, unwichtige Reize besser zu filtern. 

 

Mit Neuro- und Biofeedback verschwindet die Migräne-Anfälligkeit nicht, aber die Behandlung verändert maßgeblich die Qualität der Migräne: Anfälle werden seltener und schwächer, die Dauer eines Migräne-Anfalls kürzer und die Begleitsymptome (z.B. Übelkeit) weniger stark ausgeprägt. Ebenso wichtig ist es, Betroffene in ihrer Selbstkontrolle zu stärken.

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