Ängste

Stress und Angstgefühle sind eine natürliche Reaktion auf Situationen, in denen Menschen unter Druck stehen - in diesen Situationen dient das Gefühl der Angst als eine Art Schutzmechanismus.

Angst-Gefühle und die damit einhergehenden körperlichen Reaktionen (flachere Atmung, erhöhter Puls, angespannte Muskeln, etc.) verschwinden normalerweise wieder, sobald die stressige Situation überstanden oder die stressauslösende Ursache beseitigt ist.

Belastend wird es dann, wenn die Angstgefühle nicht abklingen bzw. in extrem übersteigerter Form oder ohne einen bestimmten Grund auftreten - die Angst wird zu einem Selbstläufer.

Sehr häufig werden von Angst-Betroffenen diverse dysfunktionale Bewältigungsstrategien eingesetzt, um die Angst zu umgehen. Diese sind z.B. die Vermeidung von angstauslösenden Situationen (in etwa Verzicht auf Flugreisen, keine Verwendung von Aufzügen mehr, Vermeiden von Personenansammlungen). Diese Vermeidung trägt allerdings maßgeblich zur Chronifizierung von Ängsten bei.

Von einer Angststörung spricht man, wenn die Angst oder andauernde Ängstlichkeit das Alltagsleben oder das Zusammenleben mit anderen Personen über eine bestimmte Dauer negativ beeinflusst. Es werden verschiedene Formen von Ängsten unterschieden. Hier einige Beispiele:

 

Generalisierte Angst 

Viele Menschen kennen das Gefühl, ängstlich und besorgt zu sein, wenn sie mit bestimmten Situationen wie z.B. Prüfungen, Reden vor vielen Menschen oder Vorstellungsgesprächen konfrontiert werden. Bei einer Generalisierten Angststörung fühlen sich Betroffene jedoch die meiste Zeit ängstlich und besorgt, selbst wenn es keinen wirklichen Grund zur Besorgnis gibt. Die Sorgen können sich auf jeden Aspekt des Alltags richten (Arbeit, Gesundheit, Familie, Zukunft, finanzielle Situation).
Phobien bzw. spezifische Ängste
Furcht vor bestimmten Situationen oder Tieren ist nicht ungewöhnlich. Angst ist eine normale Reaktion auf Situationen, die unsere Sicherheit gefährden könnten. Manche Menschen reagieren allerdings sehr heftig auf bestimmte Gegenstände, Tätigkeiten, Tiere oder Situationen (z.B. Angst vor bestimmten Tiergruppen, Situationen wie Aufzüge, Brücken, Flüge, Autofahrten, Angst vor engen Räumen). Ihre Gefühle von starker Angst oder Schrecken stehen in keinem Verhältnis zur tatsächlichen Gefahr.
Panikattacken bzw. Panikstörung 
Viele Menschen haben ein- oder zweimal im Leben eine Panikattacke, was durchaus normal und noch keine Panikstörung ist. Von einer Panik-Störung spricht man erst, wenn Panikattacken immer wieder, "wie aus dem Nichts" auftreten.
Eine Panikattacke ist eine äußerst unangenehme Erfahrung. Typische Symptome sind Schweißausbrüche, Herzrasen, Zittern, Todesangst, Atemnot, starke Angstgefühle und Übelkeit. Panik ist eine Art Überschuss-Reaktion des Gehirns. 
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
Eine Posttraumatische Belastungsstörung können Menschen entwickeln, die ein traumatisches Ereignis erlebt haben (z.B. Gewalterfahrung, Katastrophen, Unfall). Menschen mit PTBS leiden oft unter unkontrolliert auftretenden flashbacks und extremer Angst, ähnlich der Angst, die sie während des traumatischen Ereignisses empfunden haben. Auch treten bei einer PTBS häufig Alpträume, Schlafstörungen, Reizbarkeit oder Konzentrationsstörungen auf.
Sozialphobien
Es ist durchaus normal, dass wir in Situationen, in denen wir uns von anderen beobachtet fühlen, nervös und angespannt sind. Bei einigen Menschen jedoch führen solche Situationen zu starken Angstgefühlen; sie fürchten, kritisiert oder ausgelacht zu werden, selbst in eher gewöhnlichen Alltagssituationen (z.B. Restaurantbesuch, Kinoabend mit mehreren Personen). Die Angst vor einer negativen Bewertung durch andere Personen betrifft sämtliche soziale Situationen, wie z.B. Arbeitsstelle, Familien- oder Freundeskreis, Sportgruppe etc.

Ängste: Wie können wir untestützen?

Ängste verschwinden in den allermeisten Fällen NICHT von selbst, wie das vielfach angenommen wird. Zögern Sie nicht, sich Hilfe zu suchen, denn fast immer sind Ängste gut behandelbar.

 

Als besonders wirksam in der Behandlung von Ängsten und Panikattacken hat sich eine Kombination aus

- psychologischen Interventionen (u.a. Stressmanagement, Erlernen von Verhaltensweisen in angstbesetzten Situationen, Reduzierung von Vermeidungsverhalten) und 

- körper- bzw. symptomorientierten Methoden (Entspannungstraining, Bio- und/oder Neurofeedback) erwiesen.

 

ILF-Neurofeedback unterstützt und trainiert die Selbstregulationsfähigkeit des Gehirns. Das heißt, das Gehirn bekommt die Möglichkeit zu lernen, situationsadäquat und wieder flexibler zwischen Zuständen von Entspannung und Anspannung zu wechseln. Die Überschuss-Reaktionen des Gehirns (z.B. bei Panikattacken) können so gut normalisiert werden.

Eine andere Möglichkeit bietet sich im Frequenzbandtraining: hier werden die Gehirnwellen trainiert, die für Ruhe und Gelassenheit sorgen. Sie können selbst und aktiv diese Zustände herbeiführen und verinnerlichen.

Im Biofeedback werden Ihnen die körpereigenen Stressindikatoren beim Auftreten von Angst deutlich gemacht (z.B. über den Hautleitwert und die Atemfrequenz). So sehen Sie in Echtzeit, wie Ihr Körper auf Angst reagiert. Sie lernen, auf diese körperlichen Sensationen Einfluss zu nehmen und so den Angstkreislauf zu unterbrechen.

 

Unserer Erfahrung nach können Sie mit der Neuro- und Biofeedback-Behandlung die körperlichen Angstsymptome merklich reduzieren. Die Gefühle der dauernden Anspannung und die "Angst vor der Angst" sinken, Sie können wieder mehr darauf vertrauen, Ihrer Angst nicht hilflos ausgeliefert zu sein. Sie können selbst etwas gegen aufkommende Ängste oder Panikattacken tun. Lernen Sie mit uns, Gedankenschleifen zu unterbrechen und ihren Körper besser zu steuern.



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