Unaufmerksam & impulsiv: Symptomgruppe AD(H)S

ADS (Aufmerksamkeits-Defizit-Störung) oder ADD (Attention Deficit Disorder) bezeichnet eine international anerkannte Aufmerksamkeitsstörung. Betroffene können sich schwer konzentrieren, sind leicht ablenkbar, impulsiv etc. ADHS (Afmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung) oder ADHD (Attention Deficit and Hyperactiv Disorder) ist eine Aufmerksamkeitsstörung in Kombination mit Hyperaktivität.

Die Kernsymptome können - sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen - in unterschiedlicher Gewichtung und Ausprägung auftreten.

Aufmerksamkeitsschwäche: Leichte Ablenkbarkeit, vieles wird angefangen aber wenig zu Ende gebracht, Schwierigkeiten, Anweisungen korrekt und in adäquater Zeit zu befolgen, Vergesslichkeit, wenig Ausdauer.

 

Impulsivität: sofortiges Ausführen von Entschlüssen, ohne die Konsequenzen ausreichend zu bedenken, mangelndes Bewusstsein für Gefahren, Nicht-Abwarten-Können, starkes Bestreben nach sofortiger Belohnung, häufige Stimmungsschwankungen und geringe Frustrationstoleranz.

 

Motorik bei ADHS: motorische Unruhe, Unfähigkeit ruhig sitzen zu bleiben, ständig in Bewegung sein müssen, großes Redebedürfnis, häufig wenig Gefühl für situationsadäquate Lautstärke.

 

ADHS gilt heute als eine Störung der Selbstregulation und Selbstkontrolle. Aktuelle bildgebende neurologische Untersuchungen (Gehirnstruktur, Aktivierung einzelner Hirnareale, Neurorezeptoren) weisen u.a. auf eine Störung im Dopamin- und Noradrenalin-System als einer wesentlichen Ursache der Symptome hin. Eine diesbezügliche Fehlregulierung wirkt sich besonders deutlich auf das gleichmäßige Funktionieren des sogenannten „Wachheitsnetzwerkes“ im Gehirn aus. Bei monotonen Tätigkeiten sind unmittelbare Zeichen von Ermüdung, vermehrter Unruhe und Tonusverlust erkennbar. Bei einem als herausfordernd empfundenen Reiz reagiert das neuronale „Wachheitsnetzwerk“ jedoch sofort, der Betroffene ist blitzwach und kann gestellte Aufgaben sehr präzise und schnell ausführen.

 

Während bei Kindern die motorische Unruhe, die Impulsivität und die Aufmerksamkeitsprobleme häufig im Vordergrund stehen, zeigt sich die AD(H)S-Symptomatik bei Erwachsenen eher diskreter.

Die meisten Erwachsenen AD(H)S-Betroffenen haben inzwischen gelernt, sich besser zu beherrschen, die innere Unruhe und das Gefühl des "Getrieben-Seins" jedoch bleibt. Hinsichtlich der motorischen Unruhe merkt man häufig nur noch ein stetiges Wippen der Füße bzw. ein andauerndes Herumspielen mit irgendetwas (z.B. mit dem Kugelschreiber).

Die Stimmungs- und Leistungsschwankungen und beeinträchtigte Fähigkeit zu strukturiertem Arbeiten machen sich häufig im Berufsleben bemerkbar: sie sind schnell für etwas zu begeistern, verlieren aber durch ihr geringes Durchhaltevermögen und die reduzierte Frustrationstoleranz schnell das Interesse. 


ADS & ADHS: was hilft !

Begleitend zu Aufklärung und Information zu AD(H)S, Ursachen und Erscheinungsformen sowie einem zielgerichteten Verhaltens-Coaching für den Alltag, setzen wir in der Praxis Ost bei Problemen dieses Störungsbereiches sehr gerne das Neurofeedback ein: Mit dem ILF-Neurofeedback kann die Selbstregulationsfähigkeit des Gehirns gestärkt und unterstützt werden. So kann das Gehirn wieder lernen, das eigene Erregungs- und Aktivitätsniveau situationsadäquat und flexibel anzupassen. Dadurch kann sich das "gestresste" Gehirn entspannen und ist bereit, alte, nicht sinnvolle Verhaltensmuster abzulegen und neue Inhalte leichter aufzunehmen.

 

Weiters stützen wir die Therapie von ADS und ADHS mit dem Frequenzband-Training. Ausgewählte Amplituden der Frequenzbänder werden an genau definierten Bereichen der Hirnrinde geschwächt oder gestärkt (z.B. Theta/Beta). 

Bei ausreichendem Training kann es im Alltag leichter gelingen, wichtige von unwichtigen Reizen zu unterscheiden. Die Konzentrationsleistung und die Konzentrationszeit kann dadurch gesteigert werden. Ein aufmerksamer "Arbeitsmodus" kann antrainiert und später abgerufen werden. 

 

Weitere Verfahren im Neurofeedback-Bereich, die wir gerne einsetzen sind das HEG-Konzentrationstraining (Hemo-Enzephalographie) bzw. ein Training zur Steigerung der neuronalen Aktivität im Frontalhirn: Eine gezielte Messung der relativen Blutzirkulation findet statt. Durch die bewusste Steigerung dieser Werte kann der Gehirnstoffwechsel in dem für Aufmerksamkeit zuständigen Areal angekurbelt werden.

 

In manchen Fällen macht es Sinn, die zur Verfügung stehenden Verfahren zu kombinieren. 





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