Hilfe bei Kinderängsten

Der heutige Beitrag beschäftigt sich mit einigen Kinderängsten: Das Monster unter dem Bett, der Schattenhund, der sich im Schrank versteckt etc. Jeder Schritt in eine neue Entwicklungsphase, Krankheiten oder andere Veränderungen im Leben des Kindes können von Ängsten begleitet sein.

Die Fantasie des Kindes produziert manchmal angstmachende Wesen und setzt das kindliche System damit akut in Alarmbereitschaft. Durch die Angst werden Stresshormone zur Vorbereitung des Organismus auf Kampf und Flucht freigesetzt. Diese bedingen, dass das Kind nicht einschlafen oder „klar“ denken kann. Nun, auch wenn der kindliche Verstand irgendwann in der Lage ist zu unterscheiden, dass Dinge nicht real sind, bleiben doch die emotionalen Reaktionen und die Sorgen.

Unterscheiden werden muss, ob das Kind mit der Angst nach Aufmerksamkeit der Bindungspersonen verlangt oder sich tatsächlich fürchtet. Hier sind Sie als Experten gefragt!

 

Was kann man aber tun, um dem Kind den Umgang mit seiner Angst zu erleichtern? Hier können Sie kreativ werden: Sie können mit Hilfe genau der angstproduzierenden Fantasie ihres Kindes diese auch wieder bekämpfen:

 

-         Versuchen Sie genau zu verstehen, wie diese „Angst“ aussieht. Wie groß ist sie? Wie sieht das Gesicht aus? Ist sie etwa einem Tier ähnlich? Welchen Namen hat sie?

 

-        Was brauchst du, um sie zu bekämpfen?“ Geben Sie hier gerne auch Hinweise, wie z.B. Mut, Stärke… Aber auch: Können dir deine Kuscheltiere dabei helfen? Welche? Oder: Gibt es in deinem Kopf irgendwelche Helferwesen, die es mit der Angst aufnehmen könnten? Z.B. Feen? Wie sehen sie aus?

 

-         Helfende Dinge organisieren: z.B. Mut-Stein auf das Nachtkästchen legen, Stärke-Wasser trinken, Kuscheltiere so zurecht richten, dass sie gut aufpassen können; Augen zumachen und sich die Feen ganz gut vorstellen…

 

-         Oft kann es hilfreich sein, die „Angst“ an einen anderen Ort zu zaubern, also sie in eine Höhle nach Afrika zu verbannen, in ein Eisloch an den Südpol, vielleicht möchte das Kind die Angst einsperren in einen Käfig, etc… Die Kuscheltiere können in der Fantasie die Wachmänner sein, die aufpassen, dass sie auch dort bleibt… Fragen Sie ihr Kind, was es noch braucht? Z.B. eine Fußfessel für die Angst?

 

-         Lassen Sie das Kind die vertriebene Angst malen und stärken Sie die Helferseite! Sprechen Sie über alles, was dem Kind helfen kann, die Angst im Zaum halten!

 

Ich denke, dem Angsteinflößenden zu begegnen, ihm gegenüber zu treten und ihm ein Aussehen, einen Namen zu geben, hat auf jeden Fall den großen Vorteil, dass diffuse Ängste greifbarer gemacht werden können. Und die Stärkung der Helferlein führt dazu, dass sich das Kind nicht machtlos oder ausgeliefert fühlt!

 



S. Senn